Der Name des concepts ELEMENTIS geht auf die Vier-Elemente-Lehre der antiken griechischen Philosophie zurück. Nach diese Lehre besteht alles Sein aus den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft, die allesamt aus dem Element Äther hervorgehen. Jedem Element kann eine bestimmte Qualität zugeordnet werden. Die Elemente sind transzendent, d.h. sie verbinden sich miteinander und beeinflussen sich wechselseitig. Die Qualitäten bzw. Eigenschaften aller Elemente (Erde = stabil, solide; Wasser = fließend, spielerisch; Feuer = dynamisch, strahlend; Luft = leicht, fluktuierend; Äther = Raum, Stille) können in der Musik erlebt werden. Wie stark ein einzelnes Element erlebt wird, ist individuell.
Ein Grundgedanke der Element-Lehre ist, dass jeder Mensch ein bestimmtes Mischverhältnis der Elemente in sich trägt, welches veränderlich ist und schließlich einem Gleichgewicht zustrebt. Aus dieser Sicht heraus können Krankheiten eine Folge und Ausdruck eines Ungleichgewichtes bzw. eingeschränkten Flusses zwischen den Elementen sein.
In der Musiktherapie werden die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Elemente genutzt, um ein Zuviel oder ein Zuwenig an Elementen zu thematisieren und auszugleichen. Ein Ungleichgewicht der Elemente kann über die Musik auf der psychischen bzw. seelischen Ebene ausgeglichen werden, indem beispielsweise entspannende oder belebende Klänge gespielt werden.
Im concept ELEMENTIS kommen verschiedene Instrumente wie Harfe, Monochord, Oceandrum, Saxophon, Querflöte, Koshi und Stimme zum Einsatz. Alle Instrumente können mit ihren unterschiedlichen Klangqualitäten den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther zugeordnet werden. Im musikalischen Geschehen erklingen die Instrumente in wechselseitiger Wirkung zueinander. Dabei werden die unterschiedlichen Teilgebiete der Musik genutzt: Gerade und ungerade Rhythmen, Form, Melodie, Klang und Dynamik, Dur und Moll, Harmonie und Disharmonie sowie Stille.
Harfe (Erde, Wasser), Saxophon (Feuer), Querflöte (Luft) und Stimme (Äther) bilden die Hauptpfeiler des gesamten Konzepts. Während Monochord, Oceandrum und Koshi die verschiedenen Klangeigenschaften der einzelnen Elemente unterstreichen.
Musikalisch gesehen kommt das Element Äther dem Raum einer Oktave (die alle Töne enthält) gleich. In diesem Raum können sich alle Klänge und damit auch alle vier untergeordneten Elemente ausbreiten.
Die daraus resultierenden Klänge können seelische Räume öffnen und Erinnerungen sowie den Zugang zu verschütteten Gefühlen und Erlebnissen wecken. Sie können entspannend und beruhigend, ausgleichend und harmonisierend, anregend und belebend wirken. Zudem können Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Musik alleine kann nicht heilen, sie kann jedoch unbegrenzt wohltuend und heilsam sein. Unterstützend eingesetzt kann sie präventiv wirken oder den Heilungsprozess positiv beeinflussen.
Das Musikprojekt VUIMERA lässt mit seinem concept ELEMENTIS das Wechselspiel der Elemente erklingen. Jedes musikalische Geschehen darf im Moment entstehen, dann ausgedrückt und weitergegeben werden. Für die Musiker Milena Soyoung (Stimme, Querflöte), Peter Stannecker (Saxophone, Stimme) und Melinda Rodrigues (Harfe) ist ein achtsamer und empathischer Umgang mit den Klangqualitäten der einzelnen Elemente Grundlage ihres musikalischen Schaffens.